„Niemand darf aufgrund seiner Behinderung benachteiligt werden“ (Artikel 3 Absatz 3 Satz 2 GG). Seit dem Jahr 1994 ist dieser Artikel Teil des deutschen Grundgesetzes.

Aber wie kann Inklusion, so dass beeinträchtigte Menschen nicht mehr benachteiligt werden, konkret in der Realität aussehen? Wie kann die Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung sensibilisiert werden?

Diesen Fragen stellten sich die SchülerInnen der Klassen F13S und F13ST_S beim Projekt „28 Jahre Aktion Grundgesetz“ im Fach Pädagogik/Psychologie.

Inklusion bedeutet, dass kein Individuum ausgeschlossen wird, sondern dass jeder Mensch in die Gesellschaft miteinbezogen wird. Das generelle Ziel von Inklusion ist folglich die Verminderung von Barrieren und Hindernissen, um Menschen mit Behinderung ein Leben zu ermöglichen, in dem sie weitgehend eigenständig agieren können und sich dadurch auch nicht mehr benachteiligt fühlen.

Im Zuge der Projektarbeit zeigten die SchülerInnen auf, wie Menschen mit Behinderung inklusiv in die Gesellschaft miteinbezogen werden können. So kamen die vielfältigsten Produkte zustande:

Einige beschäftigten sich mit dem Thema inklusive Bildung: hier entstand ein Modell und ein Flyer für die „leise Universität“ (eine Uni für hörende und nicht-hörende Menschen), eine Website für einen inklusiven Kindergarten, ein Plakat das Lösungsmöglichkeiten für einen Inklusionsunterricht mit Kindern mit Trisomie 21 darstellt, ein Modell und ein Flyer für die „Uni ohne Grenzen“, die vorwiegend Studiengänge anbietet, die gehandicapte Personen mit einbezieht, wie z.B. Sport für Menschen mit Gehbehinderung.

Daneben wurden Produkte gestaltet, die den inklusiven Alltag betrachten, wie ein Flyer für ein Inklusionshotel mit integrierter Kegelbahn, Kochkursen und behindertengerechten Zimmern, ein gebautes Modell eines inklusiven Spielplatzes, ein Plakat für das „Lichtspielhaus der Sinne“ (ein inklusives Kino), zwei Modellbauten für barrierefreie Schwimmbäder und ein Plakat für Lösungsmöglichkeiten alltäglicher Beeinträchtigungen im Supermarkt.

Andere Produkte beschäftigten sich mit lokalen Gegebenheiten. So wurde zum Beispiel untersucht, wie weit die Barrierefreiheit in Nabburg fortgeschritten ist und wie man den Schwandorfer Bahnhof barrierefrei umgestalten könnte.

Die entstandenen Produkte wurden in einer kleinen Ausstellung in der Aula präsentiert.

Das theoretische Wissen des Unterrichts konnte hier durch die konkrete, detaillierte Beschäftigung mit einem je nach Vorlieben und Interessen gewählten Praxisbeispiel angewandt werden. Selbst zu erfahren, wie wenig weit die tatsächliche Inklusion von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft fortgeschritten ist, brachte die SchülerInnen zum Nachdenken. Andererseits war es auch spannend zu sehen, welche praktischen Möglichkeiten der Umsetzung es gibt und wie einfach diese mit dem nötigen Augenmerk auf das Thema umgesetzt werden könnten. So schreibt ein Schüler in der Reflexion seines Projektes: „Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass die Gedanken zur Inklusion mehr in den Vordergrund rücken und man allen Menschen, wie anders sie scheinen mögen, mit Würde begegnet.“

Yasmin Baumann, F13S

 

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