„Ich wusste gar nicht, dass es so etwas wie das Blindeninstitut in der Größenordnung hier bei uns in der Oberpfalz gibt“, sagte ein Schüler der FOSBOS.
Die beiden 13. Klassen Sozialwesen besuchten am 10.2.23 im Rahmen des Pädagogik/Psychologieunterrichts zum Lernbereich „Menschen mit Behinderung“ das Blindeninstitut in Regensburg.
Beeindruckend war schonmal die Größe des 2005 bezogenen Gebäudes an der Brunnstube mit einem spezifischen Schul-, Tagesstätten-, Wohn- und Therapieangebot. Das Gebäude ist nach aktuellen sehbehinderten- und blindenspezifischen Erkenntnissen gestaltet und eingerichtet.
Britta Büchau (Schulleitung) und Christine Tausenpfund (Bereichsleitung Tagesstätte) erzählten zunächst, dass sie 1990 mit zwei Klassen angefangen haben. Mittlerweile besuchen mehr als 120 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Sehbehinderung, Blindheit und weiterem Förderbedarf die Schule, die Tagesstätte, die Wohnbereiche und die Förderstätte. Die mobile Frühförderung „Sehen“ betreut zudem Kinder im Vorschulalter.Mitarbeiter:innen aus unterschiedlichsten Fachgebieten sind am Regensburger Blindeninstitut beschäftigt.
Anschaulich schilderten sie den fiktiven Tagesablauf eines Mädchens mit mehrfacher Behinderung und Blindheit vom Abholen mit dem Fahrdienst bis zum Abliefern am späten Nachmittag wieder zu Hause. Die Anstrengung, die so ein Schultag für das Mädchen bedeutet, das sich nicht selbstständig bewegen und schlucken kann, war deutlich spürbar für die Zuhörer:innen und sie konnten erfahren, warum es notwendig  ist, dass im Blindeninstitut die Schüler:innen in kleinen Klassen von fünf bis sieben Schüler:innen lernen und wie anders Unterricht hier abläuft. Sonderschullehrer:innen, heilpädagogische Förderschullehrer:innen und Betreuungskräfte unterrichten in den verschiedenen Jahrgangsstufen. Nach Unterrichtsschluss begleiten erzieherische und pflegerische Fachkräfte die Schüler:innen in der Tagesstätte. Am Blindeninstitut gibt es Kinder mit Sehbehinderung, Blindheit und weiterem Förderbedarf in den Bereichen kognitive, motorische, sozial-emotionale und auditive Entwicklung.
Nach dem Vortrag konnten die Schüler:innen der FOSBOS ein wenig selbst erfahren, wie es ist, blind zu sein. An verschiedenen Stationen konnten sie mit Brillen, die eine Sehbehinderung simulieren, verschiedene Aufgaben, wie Memory spielen, einen Turm aus Holzklötzen bauen oder einen Weg nachzeichnen, lösen. „Das dauert alles viel länger und ist viel anstrengender“, war die Aussage einer Schülerin.
Außerdem konnten sie noch Hilfsmittel, wie das Tagesablaufsystem der Schule  oder den „Buzzerknopf“, auf dem besondere Erlebnisse des Tages für die Eltern aufgesprochen werden, kennenlernen.
Das Ausprobieren hätte ruhig noch länger dauern können, sagten die Schüler:innen am Ende. Viel zu schnell ging der informative und abwechslungsreiche Vormittag vorbei.

Tine Christa

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