„… Social Media Sucht – Digital Wellbeing – aber wie? – Daten / Fakten – Online-Spielsucht – Binge-Watching …“ – Veranstaltungen am 28.06., 3.07. und 11.07.2023 an der FOS SAD
Die Referentin Frau Zwicknagel  („Clever ins Netz“  / „Computermäuse Stamsried“)  beleuchtete in ihren Veranstaltungen vor Schülerinnen und Schülern der 10. und 11. Jahrgangsstufe verschiedene Ursachen für lange Onlinezeiten, regte mit Selbsttests zum kritischen Nachdenken über die eigene Nutzungsdauer digitaler Medien an und gab praktische Digital-Wellbeing-Tips zum „Abschalten“.
Mit direkten Fragen, aber auch Berichten über eigene Erfahrungen aus ihrer Beratungspraxis ging die Referentin gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Frage nach: „Warum fällt es uns so schwer, einfach mal abzuschalten?“
Folgende Antworten tauchten da auf:
– Infinite Scrolling: Bei diesem „unendlichen Scrollen“ werden Inhalte am Ende einer Seite automatisch nachgeladen, z.B. bei Instagram, Facebook, …
– FOMO – Fear Of Missing Out beschreibt das unbehagliche Gefühl, dass man spannende Events verpassen könnte. An verschiedenen Beispielen zeigte Fr. Zwicknagel den Unterschied zwischen realem Leben und Social-Media-Beiträgen
– Nudges (Stupser) sind Tools, die den Nutzer online halten; z.B. Autoplay auf YouTube, personalisierte Inhaltsvorschläge, Fortsetzungs-Storys, Push-Benachrichtigungen oder Clickbaits (=Klickköder, also reißerische Überschriften / Vorschaubilder).
Damit die Schülerinnen und Schüler selbst einschätzen können, ob digitale Medien sie beeinflussen, ob sie diese im Griff haben oder ob sie bereits in ihrer Nutzung gefährdet sind, führte Fr. Zwicknagel einen kleinen Selbsttest durch, der Aussagen wie folgende enthielt:  „…Ich schau morgens direkt auf mein Smartphone! Ich schau im Unterricht…..beim Essen!…… Beim Lernen fällt es mir schwer, mich auf die Hausaufgabe zu konzentrieren. ….Ich habe das Gefühl, ich muss gleich auf eine Nachricht antworten!….. Abends vor dem Schlafengehen ….. nachts werde ich oft von meinem SmartPhone geweckt. …“
Zur Selbsteinschätzung stellte  Fr. Zwicknagel auch hier verschiedene Sucht-Merkmale vor.

  • Seriensüchtig – Binge Watching  „Achte darauf, ob dir die Serie realistischer erscheint, als das wirkliche Leben!“
  • Onlinespiele können zur Sucht werden, a. durch das „Wettkampfsystem“ oder gemeinsame Abenteuer, Spiele lösen Glücksgefühle aus.

Während des gesamten Vortrags baute die Referentin immer wieder diese Digital-Wellbeing-Tips und Appelle zur Reduktion der Nutzungsdauer digitaler Medien ein:
Digital-Wellbeing-Tipps:
– Selbstanalyse: „Wie lange bin ich wo? Wann nutze ich das Gerät? – Sei ehrlich!
– „Zeitlimit“ festlegen! Richte Bildschirmzeiten ein, nutze technische Hilfsmittel (Router einstellen) bzw. Apps (z.B. Stay Focused, StayFree, Menthal)!
– YouTube: deaktiviere unter Einstellungen „Autoplay“!
– Push-Benachrichtigungen abschalten!
– Hauptbildschirm aufräumen; lasse dort nur wirklich wichtige Apps!
– Hole dir Unterstützung, jemand erinnert dich an deine Ziele, z.B. die Medienzeit!
– Schalte nachts das W-LAN aus!
– Kein Handy als Wecker!
– E-Mails, News Feeds nur zu bestimmten Zeiten und nur 1 – 2 Mal am Tag lesen!
– Reagiere und antworte nicht auf jede Nachricht sofort!
– Schaffe Bereiche ohne Handy, z.B. bei Unternehmungen, Essengehen!
– Finde deine innere Zufriedenheit, konzentrierre dich auf Dinge, die du hast, kannst!
– Genieße Erlebnisse bewusst!
– Denke nicht einfach „Ich kann das!“ Sondern: „Mach es!“
– Habe keine Angst haben vor „Langeweile“ oder „Nichts tun“! Beides ist wichtig zum   Relaxen, und um kreative Gedanken zu schaffen!
– Pflege reale Freundschaften!

Frau Zwicknagel wies aber auch auf die Bedeutung digitaler Medien hin, letztlich ist für uns wichtig, die richtige Balance zwischen „On“ und „Off“ zu finden.

Daniela Zeitler (Suchtpräventionsbeauftragte FOS/BOS)

 

 

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